Schönes Geburtstagsgeschenk für Detlev "Deti" Beutner: Das Amtsgericht Gifhorn (Niedersachsen) hat den Mitarbeiter der Totalverweigerer-Initiative Braunschweig, vom Vorwurf der "falschen Namensangabe" und des "Mißbrauchs von Ausweispapieren" freigesprochen. Beutner hatte sich Ende Mai 1996 mit dem Einberufungsbescheid des Totalverweigerers Heiko Thiele in der Hammerstein-Kaserne in Wesendorf "gestellt". Die Bundeswehr versäumte wie erwartet, seine Personalien festzustellen und hielt Deti für den Toti. Wegen eines anwesenden Kamerateams verzichtete das Militär jedoch auf eine Festnahme. Dafür wurde der wirkliche Thiele zweieinhalb Monate später festgenommen, verbrachte 63 Tage im Bundeswehrarrest und wurde zu einer Freiheitsstrafe von sieben Monaten ohne Bewährung verurteilt.
Im vergangenen Jahr wurde Beutner dann vom Amtsgericht Gifhorn zu einem Bußgeld von 300 Mark wegen "falscher Namensangabe" verurteilt. Dieses Urteil wurde wegen eines Formfehlers vom Oberlandesgericht Celle aufgehoben und ans Amtsgericht zurückverwiesen. In dem neu angesetzten Verfahren am 28. Geburtstag Beutners sprach ihn Richterin Ulrich frei. Die Staatsanwaltschaft hat nun Berufung gegen das Urteil eingelegt, so daß es Anfang 1998 zur erneuten Verhandlung vor dem Landgericht Hildesheim kommen wird.
tilt
Dieser Text wurde der der tilt-Ausgabe 4/97 entnommen.